- Stahl
- 1. Der Stahl nimmts nicht übel, wenn man ihn polirt.Die Russen: Der Stahl hört es gern, wenn man ihn graues Silber nennt. (Altmann V, 94.)2. Ein alter Stahl gibt wenig Funken. – Sprichwörtergarten, 288; Schulzeitung, 364.Von abgelebten Menschen muss man keine Unternehmungen erwarten, die Anstrengung und scharfes Nachdenken erfordern.3. Ein Stahl bricht (zwingt) den andern. – Egenolff, 346b; Simrock, 9805; Körte, 5687.»Ein stahl den andern viel zubricht, wan er wil haben ruhe nicht.« (Loci comm., 176.)Holl.: Dat een stael dwinghet (breekt) dat ander. (Tunn., 21, 17; Harrebomée, II, 294b.)Lat.: Chalybs chalybem domitat, pugnare volentem. (Sutor, 41.)4. Ein verrosteter Stahl gibt kein Feuer.5. Man kan Stahl vnd eisen vertreiben, so vertreibt man wol auch Menschen. – Henisch, 866, 42; Petri, II, 847.6. Wenn der Stahl nicht schlüg den Kieselstein, so würd kein Feuer auf Erden sein. – Froschm., FfIV.7. Wenn der Stahl vom messer vernutzt ist, so schneids nicht mehr. – Lehmann, 834, 7.8. Wie der Stahl, so die Funken.9. Wo stahel vnd ein fewerstein sich mit einander schlagen, da springen funcken herauss. – Henisch, 1288, 36; Petri, II, 816.Die Russen: Der Stein bedarf der Hülfe des Eisens, wenn er Feuer geben will. Der Stahl ist es, der aus dem Feuerstein funken lockt. (Altmann VI, 433.)Dän.: Slaae flint mod staal, saa bliver der funker. (Prov. dan., 169.)10. Zwischen Stahl und Stein gibt's Feuer. – Plauderstübchen (Kaiserslautern 1846).*11. Da ist Stahl darin. – Körte, 5687a.*12. Er hat auch Stahl im Sack.»Besorgt sich, das er jn auch zwack vnd denket, er hab auch stahl in sack.« (Waldis, II, 48, 16.)*13. He is vun Stâl un Ysen. (Holst.) – Schütze, II, 204.Sehr stark und kräftig.*14. Stahl nennt sich's und es ist altes verrostet Eisen.*15. Wie Stahl und Eisen zusammenhalten. (Ulm.)[Zusätze und Ergänzungen]16. Wenn Stahl und Kiesel zusammenkommen, gibt's Funken.
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.